Frühling?

Schreib drauf los, denk nicht großartig nach..
Kümmer dich nicht darum, ob der Text gut wird, grammatikalisch in Ordnung ist,… schreib, poste.

Es ist Frühling. Danach sieht es im Moment zumindest aus.
Man sagt, das Gemüt des Menschen wird wieder etwas heller.
Das gedrückte Wetter, die wenigen Stunden Sonne, die Kälte schlagen sich auf die Gefühlswelt.
Deshalb ist der Winter bei manchen so unbeliebt. Depressionen. Ein Stichwort.
Ich für meinen Teil, kann was mein Gemüt betrifft keinen großen Unterschied erkennen.
Ja, wenn ich draußen bin lausche ich den Geräuschen. Dem Vogelzwitschern, dem Wind der durch die noch raren Blätter durchhuscht und guck in alle Richtungen, um das wieder zum blühen beginnendem Schauspiel zu bewundern…
…und eine Sekunde später denke ich mir: “Diese Geräuschkulisse ist so schön… aber wir werden sie wohl bald nicht mehr so haben”.
Oder ich schau’ mir die aufwachenden Blümchen an und freu mich kurz, bis ich mich darüber ärger, dass die Bodenversieglung nicht aufhört obwohl alle, wirklich alle wissen was für eine riesen Sch… das ist. Und das über alles drüber getrampelt wird.
Und ich fühl’ mich fast, als müsste ich mich zwingen nicht das Weinen anzufangen.
Meist gelingt es, aber z.B. heute beim Gassi gehen, war’s schwer.
Weinen über das was da “Hallo” zu sagen scheint. So unschuldig. So schön. So wertvoll. Nichts und niemanden Schmerzen zufügend, und schon ist das was viele am den Frühling positiv sehen, in meinem Gemüt wieder mit Traurigkeit behaftet.
Traurigkeit oder Gleichgültigkeit. Je nachdem um was es geht. Ein hin und her. Zu oft nur für einen spruchwörtlichen Bruchteil einer Sekunde durchbrochen. Und gleich wieder zerstört.
Ist das mein Frühling 2024? Trübe Aussichten… Und das hat in Wahrheit wohl auch nur zum Teil mit der Natur zu tun.
Ich mag die Menschheit nicht.

Dieser Bilder stammen von einem kleinen Trip ins Europaschutzgebiet Leithaau Anfang März 2024

2 thoughts on “Frühling?

  1. Du hast leider so komplett recht damit, dass man, wollte man sich immer darauf einlassen, jeden schönen Augenblick mit einem finsteren Endzeitgedanken zerstören könnte.
    Das Ding ist: das Blümchen ist jetzt.
    Das andere ist nur ein Konstrukt von Zukunftsvorstellungen, vom Gehirn ständig auf der geistigen Nase herumjongliert, wie bei einem gewisses Blechspielzeug, mit dem ich aufgewachsen bin: ein Seehund mit einem fest verbundenen Ball auf der erhobenen Nase, der sich drehte, wenn ein Schlüssel in die Seehundseite gesteckt und der Mechanismus aufgezogen wurde. Der arme Kerl wurde den Ball nie los, musste den immer ansehen, erst recht, wenn wieder einer der Schlüssel gedreht hat.
    So ähnlich funktioniert das mit den Zukunftsängsten auch.
    Sie sind nicht unberechtigt, aber man muss auch aufpassen, wer wieder mal am Schlüssel gedreht hat und was einen stärker in diese Stimmung hineintreibt, als es für diese persönliche Leben und alle, mit denen man zu tun hat, gut ist.
    Ganz liebe Grüsse,
    Puzzleblume / Heide

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